[voew-listserver] WG: Alternativer Nobelpreisträger in Berlin

  • From: "Thomas Loew" <Loew@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
  • To: <ole@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 26 Oct 2006 16:31:04 +0200

Liebe VÖW Mitglieder und Umweltstammtischler
schaut mal!

Bitte auch weiterleiten

Beste Grüße

Thomas Loew
Institute 4 Sustainability

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Ole von Uexküll [mailto:ole@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx]
Gesendet: Donnerstag, 26. Oktober 2006 16:16
An: 3plusX - das Netzwerk für Nachhaltigkeit
Betreff: [3plusX eGroup:] Alternativer Nobelpreisträger in Berlin


Liebe 3plusXler,


ich bin Ole von Uexküll, Direktor der Stiftung, die die Alternativen
Nobelpreise im schwedischen Parlament vergibt, und sonst meist passiver
3plusX-Leser.


Im November haben wir einen unserer diesjährigen Preisträger nach Berlin
eingeladen - Fernando Rendon aus Kolumbien. Er hat durch das Organiseren
eines jährlichen Poesiefestivals seiner Heimatstadt Medellín wieder Frieden
gebracht - nachdem sie in den 90er Jahren die vielleicht gewalttätigste
Stadt der Welt war. Mehr Infos siehe unten und auf unserer Website.


Eine Bitte:
Am 19.11. um 16:00 findet im Grossen Saal der Berliner Philharmonie ein
Benefizkonzert für den Alternativen Nobelpreis statt. Davor (15:00) stellt
Fernando Rendon die Arbeit des Festivals vor. Bitte leitet diese Mail an
Eure Netzwerke weiter, um viele Menschen über das Konzert zu informieren.
Vielleicht habt Ihr ja selbst Lust zu kommen. Alle Infos unter:
http://www.ippnw-concerts.de/auftakt_details.html


Vielen Dank und beste Grüsse,
Ole von Uexküll


Executive Director, Right Livelihood Award Foundation
Tel +46-8-7020337
www.rightlivelihood.org



Alternativer Nobelpreis 2006
Festival Internacional de Poesia de Medellín
(Kolumbien)


Das Festival erhält den Alternativen Nobelpreis “…dafür, dass es gezeigt
hat, wie Kreativität, Schönheit, Gemeinschafts­sinn und die Freiheit des
Wortes tief verwurzelte Angst und Gewalt überwinden können.”

Das Internationale Poesiefestival von Medellín (Kolumbien) entstand 1991, zu
einer Zeit, da Medellín mit 70 Morden an einem normalen Wochenende die wohl
gewalttätigste Stadt der Welt war. Durch Poesielesungen in den Straßen
schaffte es eine Gruppe von Dichtern, dass die Menschen ihre eigene Angst
überwanden und die Stadt nicht mehr den bewaffneten Gruppen überließen.
Heute ist das Festival zu einem der weltweit bedeutendsten Poesiefestivals
geworden.

Das Internationale Poesiefestival von Medellín begann als Protest gegen die
politische Gewalt und den Hass, der Kolumbien und vor allem Medellín
überzog. In den 90er Jahren wurde Medellín von Angst, politischem Terror und
Kämpfen zwischen rivalisierenden kriminellen Banden beherrscht. Nach 18 Uhr
war die Innenstadt aufgrund einer von den Paramilitärs verhängten
Ausgangssperre meist wie ausgestorben.

Der Initiator des Poesiefestivals Fernando Rendón sagt: ”Es erscheint
schwierig, in den letzten 150 Jahren blühende und ruhige Jahrzehnte  in
unserem Land zu finden. Doch die 90er Jahre waren besonders düster und
traurig. (…) Das Festival entstand aus einem Vorschlag heraus, wie die Mauer
aus Terror und Angst, die unser Land durchzog, überwunden werden könnte.” Es
war ein Versuch, ”durch Poesie eine Atmosphäre zu schaffen, die ein bisschen
Licht in die dunkle Szenerie bringt, ohne die Spirale aus Tod und der trägen
Macht des Hasses zu ignorieren.”

Die Idee war einfach: Durch Poesielesungen in den Straßen halfen die
Initiatoren des Festivals den Menschen, ihr kulturelles Leben wieder zu
erwecken und ihre Stadt nicht länger den bewaffneten Banden zu überlassen.
Immer mehr Zuhörer bezwangen ihre eigene Angst und besuchten die Lesungen.

Während der zehn Tage, die das Festival in Medellín jedes Jahr dauert,
werden Poesielesungen in den Straßen abgehalten, in Parks, Wohngebieten, in
Universitäten und Bibliotheken, in Theatern, Schulen und kulturellen
Zentren, Restaurants, Einkaufszentren, U-Bahn-Stationen, Fabriken, Kirchen
und sogar in Gefängnissen. Bis zu 200.000 Menschen lauschen den 80 bis 100
Lesungen.

Inzwischen kommen Dichter aus aller Welt nach Medellín und finden hier
Offenheit und emotionale Hingabe für ihre Gedichte, die sie in ihrer Heimat
nie erlebt haben. Während der insgesamt 906 öffentlichen Lesungen haben bis
heute 747 Poeten aus 131 Ländern ihre Gedichte in mehr als 60 Sprachen und
Dialekten gelesen.

Das Internationale Poesiefestival von Medellín wurde das erste Mal 1991 von
13 Mitarbeiten des Literaturmagazins Prometeo organisiert. Seit seiner
Gründung 1982 hat Prometeo 75 Ausgaben und 14 Gedichtbände herausgebracht.
Die grundlegende Inspiration kam von den Herausgebern von Prometeo, den
Dichtern Fernando Rendón und Angela Garcia. Rendón, 1951 in Medellín
geboren, arbeitete als Dichter, Herausgeber und Journalist und ist einer der
Gründer von Prometeo. Die Organisation, die sowohl für Prometeo wie auch für
das Festival verantwortlich ist, nennt sich die Gesellschaft für Kunst und
Poesie Prometeo.

Das Motto des Festivals ist “Por una paz más activa que todas las
guerras.” – “Für einen Frieden, der aktiver ist als alle Kriege.”.

www.festivaldepoesiademedellin.org




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